Kurzbericht aus der Sitzung des Gemeinderats vom 19.06.2020

Mobiler Gestaltungsbeirat der Architektenkammer BW in Langenau

Der Beirat hat in Langenau die Bauprojekte Bebauungsplan nördlich der Karlstraße und Neubau Mehrfamilienhäuser in der Lange Straße beraten und Empfehlungen für die Planungen ausgesprochen. Die Projekte wurden von den Planern überarbeitet und der Beirat hat das Ergebnis begutachtet. Was kam dabei heraus?

  • Neubau Mehrfamilienhäuser in der Lange Straße

Die überarbeitete Planung mit 12 Wohnungen und einer Tiefgarage erfüllt unsere Vorstellung für eine städtebauliche Lösung mit hoher Wohnqualität. Lob dem Investor und dem Planer.

  • Bebauungsplan nördlich Karlstraße

Die überarbeitete Planung des Investors und das Gutachten des Beirats konnten uns  nicht überzeugen. Die Bebauung wurde von 6 Wohnblöcken mit 112 Wohnungen auf 5 Wohnblöcke mit 79 Wohnungen reduziert. Aus Sicht der GUL ist dies jedoch für eine Stadt wie Langenau nicht angemessen und nicht zukunftsweisend. Der intensive Eingriff in eine ökologisch wertvolle Fläche wird unser Kleinklima negativ beeinflussen. Die dortige Kaltluftzufuhr empfindlich gestört. Langfristig ist zudem durch die hohe Dichte der Bebauung ein sozialer Brennpunkt nicht auszuschließen.

Unsere Vorstellung sind maximal 4 Wohnblöcke mit einem deutlichen Grünstreifen zum Simontalgraben mit der Möglichkeit eine funktionierende Ortsrandeingrünung und Einbindung zur freien Landschaft zu ermöglichen. Zudem wollen wird ein Abrücken von der westlichen Grundstücksgrenze um Fläche zu gewinnen für eine Fuß- und Radwegachse. 

Die Idee des Investors die Erschließung der Wohnblöcke über den Storer-Parkplatz zu realisieren wurde fallen gelassen. Auf Anraten des Beirats wurde sie wieder zurück an den Simontalgraben verlegt. Ob es hier in der Enge des Simontalgrabens eine akzeptable Lösung gibt, läßt der Beirat jedoch offen. Die angedeutete Lösung des Planers weist in fast allen Belangen Defizite auf.

Die Wohnblöcke können von Fußgängern und Radfahrern nur über den geschotterten Feldweg am Simontalgraben erreicht werden. Weitere Zugänge zur Karlstraße und zur Rosen-/Nelkenstraße sind dringend erforderlich. Die Rad-und Fußwege sind zeichnerisch angedeutet, jedoch enden sie an privaten Grundstücksgrenzen.

Autos, Müllfahrzeuge, Rettungswagen und Feuerwehr haben einen Zugang über knappe 3m-breiten asphaltierte Wege. Begegnungsverkehr ist nicht möglich. Einen zweiten Zugang für Kraftfahrzeuge gibt es nicht. Ist der Weg blockiert kommt kein Rettungsfahrzeug in die Anlage.

Es scheint, dass die Auswirkungen auf die Wettinger Straße und die Verkehrsanbindung an die Innenstadt und die Umgehungsstraße für die Projektverantwortlichen nicht relevant sind.

Das Problem mit Hochwasser bei Schneeschmelzen, wie es in der Vergangenheit vorgekommen ist, wurde nicht angesprochen. Ebenso die Regenwasserversickerung der komplett versiegelten Anlage durch die Tiefgarage.

Der Beirat hat bewirkt, dass durch die Reduzierung der Anzahl der Wohnblöcke und einer Abstufung der Geschossigkeit,  eine Verbesserung erreicht wurde. Für die anderen Probleme wurden keine Lösungen aufgezeigt, sondern lediglich an weitere Fachplaner verwiesen. 

Wir haben den Vorschlag von Herrn Bürgermeister Salemi abgelehnt auf Grundlage der vorgestellten Planung nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Mehrheitlich haben die Fraktionen FWG, CDU und SPD jedoch dem zugestimmt. Es geht also weiter.

Mietspiegel für Langenau

Langenau wächst und hat viele Mietwohnungen. Mit dem neu erstellten Mietspiegel wird der Wohnungsmarkt transparent gemacht und allen eine Orientierungshilfe gegeben. Die GUL hat den Mietspiegel 2019 beantragt. Der Mietspiegel wurde mehrheitlich beschlossen.

Bebauungsplan Ortskern I

Hier gab es eine Anfrage, mitten in der Kernstadt an der Kuftenstraße ein einstöckiges Fertighaus aufzustellen. Städtebaulich und in Bezug auf Nachverdichtung wäre dies ein äußerst schlechter Zustand. Wir haben dem Antrag des Bauamts zugestimmt, in dieser Lage eine mindestens 2-stöckig Bebauung vorzuschreiben.

Sanierungsgebiet Altstadt

Die Sanierung der Altstadt mit Gebieten in der oberen und unteren Stadt wurde durch den Satzungsbeschluss gestartet. Wir unterstützen die Ziele, neuen Wohnraum zu schaffen, die Qualität der bestehenden Wohnungen zu verbessern und den öffentlichen Raum attraktiver zu machen.

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